500 Jugendliche bei Schul-Filmvorführung „Falcone und Borsellino“
Das Phänomen der organisierten Kriminalität und die Arbeit der Mafiajäger Falcone und Borsellino besser zu verstehen, darum ging es bei einer Filmvorführung an der Wirtschaftsfachoberschule „Heinrich Kunter“ in Bozen.
Rund 500 Jugendliche haben am 15. November in der Aula der Wirtschaftsfachoberschule Heinrich Kunter in Bozen der Vorführung des Dokumentarfilms „Falcone Borsellino – verneigen wir uns“ des Bozner Lieder- und Filmemachers Stefan Winkler beigewohnt. Der Film berichtet über die von der Mafia ermordeten Ermittlungsrichter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino und von der sozialen Verantwortung, welche die beiden in ihrer Arbeit angetrieben hat. Nach der Filmpremiere, an der im Mai 2023 auch der ehemalige Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, und Landeshauptmann Arno Kompatscher teilgenommen hatten, hat die Deutsche Bildungsdirektion die Vorführung des Films für die fünften Klassen der Oberstufe aller drei Sprachgruppen ermöglicht.
Der Film sei für die Jugendlichen ein Baustein in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen und mit der Zeitgeschichte, heißt es aus der Bildungsdirektion. Er solle dazu anregen, sich mit dem Phänomen der organisierten Kriminalität und der Vorbildfunktion der Persönlichkeiten Falcone und Borsellino zu beschäftigen. Die Dokumentation ist zweisprachig – also Deutsch und Italienisch – und ohne Untertitel. So soll sie auch zur Verbesserung der Zweitsprachkenntnisse beitragen.
Bei der gestrigen Filmpräsentation waren neben den rund 500 Jugendlichen Geladene aus Bildung und Politik anwesend. Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner unterstrich in ihrer Begrüßung, dass es sinnvoll sei, geschichtliche Ereignisse aufzugreifen, die durch Berichte und Eindrücke von Zeitzeugen untermauert werden. Dieser Zugang über die menschliche Dimension mache die Bedeutung von Zivilcourage und verantwortungsvollem Handeln noch stärker bewusst.
Im Anschluss an die Filmvorführung beantwortete Stefan Winkler Fragen zum Film. „Die beiden Ermittlungsrichter haben ihre Aufgabe vor die eigene Person gestellt und soziale Verantwortung übernommen. Damit haben sie den Menschen die Hoffnung gegeben, dass es irgendwann ein Leben ohne Mafia geben wird“, führte Winkler aus.
Angesichts des großen Interesses soll der Dokumentarfilm an weiteren Schulen im Land gezeigt werden.