Pilotschule Tramin
„Schule für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft konstant verbessern“
Guter Unterricht in der inklusiven Schule: Sechs Schulen werden in den drei Schuljahren von 2023/24 bis 2025/26 im Rahmen eines Pilotprojektes in besonderer Weise von qualifizierten Beraterinnen und Beratern der Pädagogischen Abteilung in der Deutschen Bildungsdirektion begleitet und unterstützt. Eine davon ist der Schulsprengel Tramin mit vier Grundschulen und einer Mittelschule. Schulführungskraft Anja Unterhofer erklärt, warum sich dieser dazu entschlossen hat, am Pilotprojekt teilzunehmen.
Die größte Herausforderung der nächsten Jahre besteht in der Qualitätssicherung des Unterrichts und dem gezielten Einsatz der Ressourcen, um möglichst allen Schülerinnen und Schülern mit ihren Begabungen, Talenten, Besonderheiten und Schwierigkeiten zu begegnen. Dabei legt die Schulgemeinschaft Wert darauf, langfristige Konzepte und Strategien zu entwickeln und nicht nur Ad-hoc Maßnahmen zu ergreifen. Diese Überlegungen waren maßgeblich für die Entscheidung, sich als Pilotschule zu bewerben.
Im Schulsprengel Tramin legen alle am Schulleben beteiligten Personen großen Wert auf ein friedliches und respektvolles Miteinander sowie ein positives Lern- und Arbeitsumfeld. Die Herausforderungen sind in den fünf Schulstellen unterschiedlich, das Ziel eines „guten Unterrichts in einer inklusiven Schule“ ist aber allen gemeinsam. Auch an unserem Schulsprengel stehen wir vor der Herausforderung mit gleichbleibenden Ressourcen der Vielfalt ALLER Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden und dem Gedanken einer inklusiven Schule entsprechend nicht allein den Fokus auf Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und mangelnden Sprachkenntnissen und somit mit besonderen Bedürfnissen zu richten. Die Schule für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft konstant zu verbessern, zeichnet in unseren Augen die inklusive Schule aus. Regelmäßiger Austausch in Planungen, im Klassenrat und in den Fachgruppen bieten Möglichkeiten der Unterstützung und zur teamorientierten Zusammenarbeit. Die Schulsozialpädagogin ist ein unverzichtbares Mitglied der Schulgemeinschaft, welche uns wertvolle Unterstützung in Fragen des sozialen und somit auch lernförderlichen Miteinanders gibt. Sie bietet nicht nur gezielte Projekte an, sondern leistet einen wesentlichen Beitrag in den Bereichen der Prävention und Intervention sowie in der Netzwerkarbeit.
Dabei ist nicht mehr die Zeit der entscheidende Faktor, sondern es sind die zu erwerbenden Kompetenzen. Dies erfordert eine starke Individualisierung des Lernens, was den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo und mit ihren Strategien zu lernen und zu handeln.
Allen Schulstellen und Klassenzügen des Schulsprengels Tramin ist gemeinsam, dass Methoden nach Montessori, Freinet und Klippert angewandt werden. In der Grundschule sowie Mittelschule Tramin gibt es verschiedene Modelle der Reformpädagogik und des eigenverantwortlichen Arbeitens. Dabei ist nicht mehr die Zeit der entscheidende Faktor, sondern es sind die zu erwerbenden Kompetenzen. Dies erfordert eine starke Individualisierung des Lernens, was den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo und mit ihren Strategien zu lernen und zu handeln. Die Grundschule Kurtatsch versucht der Heterogenität durch klassenteiliges Arbeiten, vor allem in der Unterstufe, zu begegnen. Der jahrgangsübergreifende Unterricht in der Zwergschule Graun und der Kleinschule Penon bietet vielfältige Möglichkeiten der Individualisierung, ist aber gleichzeitig herausfordernd für die Lehrpersonen.
Die Erhebung vorhandener Kompetenzen und Ressourcen des Lehrkörpers zur bestmöglichen und gewinnbringendsten Bündelung derselben, steht im engen Zusammenhang mit der Herausforderung Lernangebote zukünftig neu zu organisieren und zu denken. Somit gilt es Bestehendes zu evaluieren und an die Bedürfnisse der inklusiven Schule anzupassen.
Die Schulgemeinschaft setzt sich im kommenden Dreijahreszeitraum den Schwerpunkt Inklusion. Dabei steht eine Bildung für alle im Vordergrund. Wichtig hierfür scheint uns an einer gemeinsamen Verständigung der Schulgemeinschaft über inklusive Werte und deren Übertragung auf das tägliche Handeln zu arbeiten und sich in diesem Zusammenhang mit dem Leistungsbegriff auseinanderzusetzen. Um dieses Ziel im veranschlagten Zeitraum zu erreichen, benötigen wir Unterstützung und Beratung, daher unsere Bewerbung als Pilotschule.
Bereits in diesem Schuljahr befassten wir uns am Pädagogischen Tag, unterstützt von Bildungsdirektion und Pädagogischer Abteilung, mit dem Inklusionsbegriff, dem Ist-Zustand und dem Entwicklungsbedarf inklusiver Werte an unserem Sprengel.
Wir erwarten uns vom dreijährigen Pilotprozess eine intensive Auseinandersetzung mit Inklusion und gutem Unterricht unter Berücksichtigung der vorhandenen personellen, organisatorischen und strukturellen Ressourcen. Der Blick über den Tellerrand und eine qualifizierte Begleitung sollen einen Schulentwicklungsprozess anstoßen, der im Sinne einer Bildung für alle bereits bestehende Stärken positiv hervorhebt, evaluiert und etabliert sowie neue Konzepte entwickelt und umsetzt.