Jugend- und Schulsozialarbeit: Zusammenarbeit wird verstärkt
Fachkräfte der Jugend- und Schulsozialarbeit sind kürzlich in Meran, Kaltern und Brixen zu Vernetzungs- und Austauschtreffen zusammengekommen.
Fachleute der Jugendarbeit und Schulsozialpädagogik sind jüngst in Meran, Kaltern und Brixen zusammengekommen, um eine Plattform zur Vernetzung zwischen den beiden Handlungsfeldern zu bieten. Neben einem intensiven Austausch ging es darum, sich über wichtige Angebote zu informieren und anhand konkreter Praxisbeispiele bestehende Formen der Zusammenarbeit kennenzulernen. Organisiert wurden die drei Treffen im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), dem Netz für Offene Jugendarbeit, der Landesdirektion deutschsprachige Berufsbildung und der Pädagogischen Abteilung der Deutsche Bildungsdirektion.
Mit vereinten Kräften Unterstützung anbieten
Bei den Treffen wurden bereits etablierte Netzwerke aus den jeweiligen Bezirken vorgestellt, zum Beispiel die Kooperation zwischen der Landesberufsschule „Luis Zuegg“ und den Streetworkern des Jugenddiensts Meran, die Gemeinschaftsprojekte des Jugendtreff Jump (Eppan) mit dem Schulsprengel Eppan oder die offene pädagogische Werkstatt Steps in Brixen, die eng mit den Schulen im Bezirk vernetzt ist.
Die anwesenden Fachkräfte hatten im Rahmen der drei Treffen außerdem die Gelegenheit, im gegenseitigen Austausch Vorschläge und Ideen zu sammeln mit dem Fokus, die Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schulsozialpädagogik vor Ort zu stärken. Verschiedene Herausforderungen kamen zur Sprache, allen voran die notwendige Aufwertung von Jugend- und Schulsozialarbeit in der Gesellschaft und innerhalb der Bildungslandschaft, finanzielle Unsicherheit und teils prekäre Arbeitsverhältnisse sowie mancherorts der Mangel an Freiräumen in Schulen und Gemeinden.
Praxisnahe Konzepte in Ausarbeitung
Bei allen drei Treffen wurde der Wunsch geäußert, die Vernetzung weiter auszubauen, um eine bessere Kontinuität in der Begleitung der Jugendlichen zu gewährleisten und den Kindern und Jugendlichen möglichst unkompliziert direkt Hilfe und Unterstützung anbieten zu können. Als weitere wichtige Anliegen wurden der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen deutsch- und italienischsprachigen Einrichtungen in Südtirol sowie ein verstärkter Austausch mit Fachkräften und Organisationen aus anderen Regionen im In- und Ausland hervorgehoben. Die Fachkräfte waren sich einig, dass auch die Präventionsarbeit gemeinsam effektiver gestaltet werden könne, wie zahlreiche Beispiele belegen.
Um niederschwellige und schnelle Wege zu ermöglichen und gemeinsam zeitnah auf die Bedürfnisse von jungen Menschen adäquat zu reagieren, brauche es eine Aufstockung der Ressourcen, aber auch die Absicherung durch praxisnahe Konzepte sowie eine verstärkte Strukturierung und Professionalisierung der Zusammenarbeit, so der Tenor. „Es ist wichtig, dass beide Handlungsfelder – Schulsozialpädagogik und Jugendarbeit – als Teil der Bildungslandschaft anerkannt und Kinder und Jugendliche als wichtiger Teil der Gesellschaft wahrgenommen und ernst genommen werden“, betonten die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Institutionen.
Die Treffen fanden regen Anklang bei den Fachkräften. Es nahmen jeweils zwischen 50 und 70 Personen daran teil.
(red/vh/LPA)