200 Jugendliche beim TheoTag 2024: Kirchliche Berufe im Fokus
Über 200 Oberschülerinnen und Oberschüler haben sich am 5. März 2024 beim TheoTag, dem Berufs-Informationstag der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) in Brixen, bei Vorträgen, Begegnungen und an Informationsständen über die vielfältigen Möglichkeiten der Mitarbeit in der Kirche informiert.
Zum elften Mal wurden heuer beim TheoTag die verschiedenen haupt-, neben- und ehrenamtlichen Möglichkeiten der Mitarbeit in der Kirche vorgestellt. Die Jugendlichen hatten dabei im Brixner Priesterseminar, dem Sitz der Philosophisch-Theologischen Hochschule, auch die Möglichkeit, Menschen zu treffen, die in kirchlichen Berufsfeldern tätig sind, und sich über die dafür notwendigen Ausbildungswege zu informieren.
Eröffnet wurde der TheoTag von Bischof Ivo Muser: „Ich weiß nicht, welche Motivation euch dazu bewogen hat, hierher zu kommen“, sagte er zu den über 200 anwesenden Jugendlichen, „aber ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Ich wünsche euch, und das nicht nur heute, Neugierde, Interesse, Offenheit, und dass ihr Fragen habt. Dies ist eine Zeit der Begegnung, in der ihr euch über das menschliche Wesen befragen könnt und hoffentlich mit einigen Fragen nach Hause zurückkehrt.“
Vielfalt an Themen: Von Umweltschutz bis zu den aktuellen sozialen Herausforderungen in Südtirol
Der TheoTag 2024 zeichnete sich wieder durch eine Vielfalt an Themen aus. Diese reichten vom Umwelt- und Tierschutz bis hin zur Bedeutung des Glaubens in einer zunehmend kirchenfernen Gesellschaft. Ein besonderes Angebot war auch in diesem Jahr die Frage- und Austauschrunde mit Bischof Muser. Unter dem Motto „Was ich den Bischof schon immer fragen wollte“, konnten die Schülerinnen und Schüler in lockerer Atmosphäre direkt mit Muser ins Gespräch kommen. Der Bischof beantwortete die Fragen der Jugendlichen zur Rolle der Frau in der Kirche, zu den Aufgaben eines Bischofs, zu seinen alltäglichen Begegnungen mit den Menschen im ganzen Land, zu seinem Verhältnis zu den Kranken, zu seiner Meinung über die Jugend von heute und was die Kirche für sie tut, sowie zur Zukunft der Kirche. In seinen Antworten betonte der Bischof vor allem die Bedeutung des Zuhörens, der Würde des Menschen, der Suche nach Einheit und des Gemeinwohls, die unser Handeln leiten müssten.
Vorträge hielten unter anderem Hochschulprofessor Pater Martin M. Lintner, RAI-Journalistin Floriana Gavazzi und Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer. Themen waren dabei etwa die universelle Bedeutung von Umwelt- und Tierschutz, die persönliche Sinnsuche in der heutigen komplexen Welt und die aktuellen sozialen Herausforderungen in Südtirol.
Veronika Weidner, Professorin an der PTH Brixen, hielt einen Vortrag mit dem Titel „Woran glaube ich, wenn ich nicht glaube?“ und ging dabei auf die individuelle Sinndeutung ein. Mit dem Vortrag „Null Bock auf Politik? Annäherung an eine gesellschaftliche Herausforderung“ beleuchtete Christoph Amor, ebenfalls Professor an der Brixner Hochschule das Thema der politischen Teilhabe, besonders unter jungen Menschen.
Darüber hinaus bot der TheoTag verschiedene Begegnungsmöglichkeiten. Gespräche führen und sich informieren konnten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Religionslehrern, Katecheten, Mitarbeitern von missio Bozen-Brixen, Krankenhausseelsorgerinnen, Theologiestudenten sowie Priesterseminaristen, Ordensleuten und einem Gefängnisseelsorger.
Thomas Ohnewein