Startschuss für Schülermobilitätsprojekt „LISE“

Freitag, 15.3.2024

Den Erwerb der Zweitsprachen Italienisch und Deutsch unterstützen will das ESF-Schulprojekt „LISE Lingua Seconda – Zweitsprache LISE“, das die drei Bildungsdirektionen heute vorgestellt haben.

Das dritte oder vierte Oberschuljahr oder Oberschulhalbjahr an einer italienischen Schule absolvieren: Diese Möglichkeit bietet Jugendlichen deutscher Oberschulen das Schülermobilitätsprojekt „LISE“. Jugendliche italienischer Oberschulen können den entsprechenden Studienabschnitt an einer deutschsprachigen Schule durchlaufen. Ladinischen Schülerinnen und Schülern stehen beide Möglichkeiten offen.

Den Startschuss für das Projekt „LISE Lingua Seconda – Zweitsprache LISE 2023–2026“ haben heute (15. März) im Landhaus 1 in Bozen die drei Bildungsdirektionen für die deutsche, italienische und ladinische Schule gegeben. Dabei steht „Lise“ für „Lingua Seconda“ und bezeichnet das aus dem Europäischen Sozialfonds (Esf) mitfinanzierte Projekt zur Förderung des Zweitspracherwerbs, das die Deutsche Bildungsdirektion gemeinsam mit der Italienischen Bildungsdirektion und der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion ab dem Herbst 2024 umsetzt.

Schlüsselkompetenzen fördern, Schulabbrüchen entgegenwirken

Der deutsche Bildungsdirektor Gustav Tschenett unterstrich die
Besonderheit des von der Deutschen Bildungsdirektion initiierten
Projektes, das in den Schuljahren 2024/2025 bis 2025/2026 mit
rund vier Millionen Euro finanziert wird.

Der deutsche Bildungsdirektor Gustav Tschenett unterstrich eingangs die Besonderheit des von der Deutschen Bildungsdirektion initiierten Projektes, das in den Schuljahren 2024/2025 bis 2025/2026 mit rund vier Millionen Euro finanziert wird. Es handle sich um eine Premiere für die Deutsche Bildungsdirektion, sagte Tschenett, mit Verweis auf den komplexen und langen Arbeitsprozess, die zahlreichen Partner und die europaweite Ausschreibung, die für „LISE“ erforderlich waren. „Wir starten im Schuljahr 2024/25 mit zwei großen Aktionslinien“, informierte Tschenett. Über die europaweite Ausschreibung seien kompetente Partner für die Umsetzung gefunden worden. Dem pflichtete auch die für den Europäischen Sozialfonds zuständige Amtsdirektorin Claudia Weiler bei. Weiler betonte, dass sich die Ziele des Schülermobilitätsprojektes mit jenen des Europäischen Sozialfonds deckten, nämlich Schlüsselkompetenzen fördern und Schulabbrüchen entgegenwirken. 

Zwei Aktionslinien vorgesehen, weitere geplant

Die erste Aktionslinie von „LISE“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen der deutschsprachigen und ladinischen Oberschulen, denen ein halbes oder ein ganzes Schuljahr über der Besuch einer italienischen Oberschule außerhalb Südtirols ermöglicht wird. Analog dazu wird mit der zweiten Aktionslinie den Schülerinnen und Schülern der italienischen und ladinischen Oberschulen die Gelegenheit geboten, eine Schule in Deutschland zu besuchen. Dabei werden Kosten für den Aufenthalt zum größten Teil über das Projekt finanziert.

In Vertretung des italienischen Bildungsdirektors führte Rosella Li Castri, Direktorin im Amt für Schulordnung und Schulprojekte, aus, dass die Schülermobilität in Deutschland für die italienischen Oberschulen bereits seit Jahren von Bedeutung sei: „In der Aktionslinie 2 können die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine Oberschule in Deutschland besuchen. Sie sind in deutschen Gastfamilien untergebracht, besuchen einen Sprachkurs und nehmen an einer Sprachzertifikatsprüfung für Deutsch B2 oder C1 teil.“ 

Sprachliche, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen erwerben

Sie wünsche sich, dass die Schulen das Angebot
nutzen und unterstützen und die Jugendlichen
nach ihrer Rückkehr begleiten, sagte die
ladinische Bildungsdirektorin Edith Ploner.

Die ladinische Bildungsdirektorin Edith Ploner begrüßte das Projekt, das „allen Jugendlichen eine Möglichkeit bietet, ein halbes oder ganzes Schuljahr außerhalb Südtirols zu absolvieren und dabei sprachliche und kulturelle sowie interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Ploner zeigte sich darüber erfreut, dass sich die Oberschülerinnen und Oberschüler der Schulen der ladinischen Ortschaften an beiden Aktionslinien beteiligen können, womit dem paritätischen Unterricht an den ladinischen Schulen Rechnung getragen werde. „Ich wünsche mir, dass die Schulen das Angebot nutzen und unterstützen“, sagte die Bildungsdirektorin, „und die Jugendlichen nach ihrer Rückkehr begleiten.“ 

Die Anmeldungen zu „LISE“ werden in Kürze eröffnet. Details dazu sind auf der Homepage der Bildungsdirektionen zu finden:

Deutsche Bildungsdirektion

Italienische Bildungsdirektion

Ladinische Bildungsdirektion

Folgen sollen weitere Angebote, die auch für die deutsche und ladinische Berufsbildung geöffnet sind: eine Aktionslinie 3 mit mehrwöchigen Sprachkursen in Italien und die Aktionslinie 4 mit der Möglichkeit, in einem italienischen, privaten oder öffentlichen Unternehmen außerhalb Südtirols Arbeitserfahrungen zu sammeln.

In Vertretung des italienischen Bildungsdirektors führte Rosella Li Castri, Direktorin im Amt für Schulordnung und Schulprojekte, aus, dass die Schülermobilität in Deutschland für die italienischen Oberschulen bereits seit Jahren von Bedeutung sei.
red/jw/vh

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Eine Zukunftswerkstatt für das Bildungssystem

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Mit der Veranstaltung „Zukunftswerkstatt – Lernen neu denken“ hat die Direktorin des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und der Fachoberschule für Tourismus in Bozen, Monica Zanella, den Weg für kreative Veränderung im Bildungssystem geebnet. INFO hat sie interviewt.

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Service

  • Schuljahr 2025/2026: Eintragung in die Ranglisten bis 19. Dezember
    Lehrpersonen können bis 19. Dezember in der Deutschen Bildungsdirektion die Gesuche um Eintragung in die Schul- und Landesranglisten einreichen.
  • Wenn Kinder trotz guter Augen Probleme beim Sehen haben
    Das Blindenzentrum St. Raphael Bozen organsiert gemeinsam mit der Pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion eine Fortbildung für Lehrpersonen zum Thema „Inklusive Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern mit cerebral bedingter Sehbeeinträchtigung (CVI)“. Referentin ist die Psychologin und Psychotherapeutin Lydia Unterberger.
  • Eine kleine Perle der psychosozialen Rehabilitation in Südtirol 
    PFIFF ist eine Bildungsmaßnahme der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder psychosozialen Problemen. Verena Hilpold leitet nicht nur das Projekt, sondern hat auch ihre Masterarbeit darüber geschrieben. INFO wollte von ihr wissen, was es damit auf sich hat. 
  • Bildung, Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus
    Das Thema „Schule und Gesellschaft: ein Platz für alle?“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Herbsttagung der Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen in Bruneck.
  • „Sprachliche Vielfalt in den Klassenzimmern schätzen und nutzen“
    Mehrsprachigkeit, sprachbewusster Unterricht und CLIL standen heute (13. November) im Mittelpunkt einer Tagung der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion an der Eurac in Bozen.
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