Lehrberuf Mechatroniker

Lehre ist ideale Kombination aus Praxis und Schule

Dienstag, 27.8.2024

Mechatroniker- und Mechatronikerinnen-Lehrlinge: Ausbildung in Unternehmen in Südtirol und Berufsschule in Kufstein – Land übernimmt Kosten für Schulbesuch und Heim- und Fahrtspesen

Mechatroniker und Mechatronikerinnen sind in einer zunehmend von Automatisierung geprägten Welt gefragt. Sie entwickeln und bauen Maschinen, die mithilfe von Computer-Systemen gesteuert werden, warten und reparieren Anlagen. Produkte von Mechatronik-Fachkräften sind etwa programmierbare Waschmaschinen oder Verpackungsanlagen in Fabriken. 

2012 ist der Lehrberuf „Mechatroniker“ in Südtirol auf Wunsch der Wirtschaft eingeführt worden. „Bis heute sind aber nur wenige Auszubildende in dem Lehrberuf angestellt worden, wohl auch, weil diese Möglichkeit sowohl bei den Arbeitgebern als auch bei den jungen Menschen noch zu wenig bekannt ist“, erklärt Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Landesamtes für Lehrlings- und Meisterausbildung. 2023 gab es in Südtirol 9 Mechatronik-Lehrlinge – zum Vergleich: in Nordtirol waren es 244.  

Der Lehrabschluss als Mechatronikerin/Mechatroniker steht am Ende eines vierjährigen Lehrvertrags. Die Lehrlinge werden im Unternehmen ausgebildet und besuchen für neun Wochen pro Jahr die Berufsschule in Kufstein in Tirol, in der Regel in der Fachrichtung Automatisierungstechnik. Im vierten Jahr ist eine fakultative Spezialisierung in Robotik oder SPS-Technik möglich. Die Kosten für Schulbesuch und Heim- und Fahrtspesen übernimmt das Land.

Erfahrungen eines Südtiroler Unternehmens

Die Firma TopControl GmbH in Terlan setzt seit einigen Jahren auf die duale Ausbildung, um ihre Mechatronik-Fachkräfte auszubilden. Bei TopControl geht es vor allem darum, Produktions- und Abpackprozesse für die Lebensmittelindustrie zu automatisieren. Derzeit werden zwei Mechatronik-Lehrlinge ausgebildet. Sophia Stuefer absolviert das vierte Lehrjahr und ist vom dualen Ansatz der Ausbildung überzeugt: „Die Lehre ist für mich eine ideale Kombination aus praktischer Arbeit und Schule: Ich wende bei TopControl das in der Schule Gelernte sofort praktisch an. Mein Tutor hilft mir stets weiter, die Lehrpersonen kommen fast alle aus der Praxis.“

Auch der Ausbildungsverantwortliche Hubert Degasperi bei TopControl sieht die Vorteile des dualen Ausbildungsmodells: „Sophia und ihre Kollegen werden von uns und in der Schule ausgebildet. So verstehen die Lehrlinge, warum sie all diese Dinge lernen müssen, denn sie können sie bei uns gleich anwenden. So wird ein solides fachliches Ausbildungsfundament geschaffen.“

Weitere Informationen erteilt das Landesamt für Lehrlings- und Meisterausbildung: Telefon 0471 41 69 80, lehre.meister@provinz.bz.it, Ansprechperson: Sonja Reiterer.

LPA/Landesamt für Lehrlings- und Meisterausbildung

Service

  • Schuljahr 2025/2026: Eintragung in die Ranglisten bis 19. Dezember
    Lehrpersonen können bis 19. Dezember in der Deutschen Bildungsdirektion die Gesuche um Eintragung in die Schul- und Landesranglisten einreichen.
  • Wenn Kinder trotz guter Augen Probleme beim Sehen haben
    Das Blindenzentrum St. Raphael Bozen organsiert gemeinsam mit der Pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion eine Fortbildung für Lehrpersonen zum Thema „Inklusive Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern mit cerebral bedingter Sehbeeinträchtigung (CVI)“. Referentin ist die Psychologin und Psychotherapeutin Lydia Unterberger.
  • Eine kleine Perle der psychosozialen Rehabilitation in Südtirol 
    PFIFF ist eine Bildungsmaßnahme der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder psychosozialen Problemen. Verena Hilpold leitet nicht nur das Projekt, sondern hat auch ihre Masterarbeit darüber geschrieben. INFO wollte von ihr wissen, was es damit auf sich hat. 
  • Bildung, Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus
    Das Thema „Schule und Gesellschaft: ein Platz für alle?“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Herbsttagung der Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen in Bruneck.
  • „Sprachliche Vielfalt in den Klassenzimmern schätzen und nutzen“
    Mehrsprachigkeit, sprachbewusster Unterricht und CLIL standen heute (13. November) im Mittelpunkt einer Tagung der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion an der Eurac in Bozen.
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