EU-Service der Deutschen Bildungsdirektion
Die Chancen nutzen
Erasmus+, ESF, ELR, EFRE … alles schon gehört, aber was ist das genau? Wie komme ich oder meine Schule, mein Kindergarten, in den Genuss von EU-Förderungen? An wen kann ich mich für Informationen und Beratung wenden? Für all diese Fragen und noch für Vieles mehr steht der EU-Service der Bildungsdirektion zur Verfügung.
Die EU finanziert und bezuschusst eine Vielzahl an Aktivitäten im Bildungsbereich, das Abrufen dieser Finanzmittel gestaltet sich jedoch oftmals schwierig. Die Informationsflut ist groß, die EU-Bestimmungen sind komplex und die Umsetzung der Vorhaben sind nicht selten eine Herausforderung. Der EU-Service der Bildungsdirektion bietet Schulen und den eigenen Organisationseinheiten im Haus Beratung und Unterstützung bei der Durchführung von EU-Projekten an und führt selbst von EU-Mittel geförderte Projekte durch. So wurden in den letzten Jahren Finanzbeihilfen aus EU-Fonds für verschiedenste Maßnahmen abgerufen, etwa zur Verhinderung von Schulabsentismus/Schulabbruch, zur Verbesserung der Schlüsselkompetenzen der Schülerinnen und Schüler, zur Förderung der Sprachkompetenzen und des (inter-)regionalen europaweiten Erfahrungsaustauschs zu Themen wie Gesundheit, Ernährung, Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, Inklusion, Umwelt, Erhaltung des Lebensraums. Zudem wurden Lehrendenfortbildungen im Bereich Sprachen, systemische Beratung und digitale Kompetenzen ermöglicht sowie Bildungs- und Informationsmaßnahmen mit den Schwerpunkten Land-, Forst- und Hauswirtschaft, Ernährung, regionale Kreisläufe, Natur und Umwelt angeboten.
Zielgruppen all dieser Maßnahmen waren und sind Kinder und Jugendliche, Schulführungskräfte und Lehrpersonen sowie nicht unterrichtendes Personal, Mitarbeitende der Landesverwaltung und auch Eltern, Familien und weitere Interessensträgerinnen und -träger.
Aktuell laufen an der Bildungsdirektion folgende Projekte:
Erasmus+
Im Partnerschaftsprojekt Governance Inclusive Education (GovinEd) arbeitet die Bildungsdirektion mit Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Bildungsverwaltungen in Österreich, Deutschland und Spanien zusammen, um Beispiele und Erfahrungen im Bereich inklusiver Bildungspolitik zu analysieren und zu erforschen sowie Veränderungsprozesse zu unterstützen.
Das Projekt ProLinguaE (Promozione e Professionalizzazione: le lingue nell’Istruzione) ist ein Mobilitätsprojekt zur Förderung der Mehrsprachigkeit. Mehr als 60 Englischlehrpersonen der Grundschule, CLIL-Lehrpersonen, Lehrpersonen der Fremdsprachen und der Zweiten Sprache sowie Schulführungskräfte werden deshalb mobil, d. h. sie begeben sich ins Ausland, um sich fortzubilden. Sie können Kurse, Tagungen oder Konferenzen besuchen oder in Schulen hospitieren und erhalten dafür bis zu 100 Prozent der Kosten rückerstattet.
Zusätzlich hat die Bildungsdirektion die Akkreditierung ELLEu (Erasmus+ Lehren und Lernen in Europa) für den Bereich Schulbildung erlangt. Das bedeutet, dass bis zum Jahr 2027 jährlich Mittel abgerufen werden können, um wiederum Lehrpersonen, Schulführungskräften sowie anderem an der Schule tätigen Personal, Fortbildungen im Ausland zu ermöglichen. Die Zielgruppen sind weit gefasst, es gibt im Gegensatz zu ProLinguaE keine Beschränkung auf den Bereich Sprachen. Mehr als 100 Personen werden sich bis Ende August 2023 fortbilden. Die Bewerbungen für Aktivitäten im Schuljahr 2023/24 und Sommer 2024 werden gegen Ende des heurigen Schuljahres möglich sein. Neu ist, dass auch Personal der Musikschulen und Kindergärten teilnehmen kann.
Im Februar 2023 hat die Bildungsdirektion außerdem die Akkreditierung im Bereich berufliche Bildung erlangt. Damit können nun auch Berufs- und Fachschulen Mobilitäten im Rahmen von Erasmus+ in Anspruch nehmen. Die genehmigten Fortbildungen können ab Juni 2023 bis August 2024 stattfinden.
Europäischer Sozialfonds (ESF+)
Im Zeitraum 2018-2022 wurden knapp zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds – Europas wichtigstes Instrument zur Förderung der Bildung – verschiedene Bildungsmaßnahmen umgesetzt. Die Bildungsangebote richteten sich an über 2.000 Jugendliche, über 100 Lehrpersonen, Schulführungskräfte und Fachexperten. An den ESF-Projekten beteiligten sich der Schulverbund Pustertal mit dem Burger Hof (Prags), die Landeshotelfachschule Bruneck, acht Mittelschulen aus den Bezirken Wipptal, Eisacktal, Überetsch-Unterland und Vinschgau. Mit den ESF-Projekten „PLUS – Stark fürs Leben, fit für den Beruf“ und „Achilles“ wurden vor Ort an den Schulen schulsozialpädagogische Dienste für Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberschulen gefördert. Schulsozialpädagogen und Schulsozialpädagoginnen – oft auch in Zusammenarbeit mit externen Fachexperten – boten Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu verschiedenen Themen an wie Kommunikation, kooperative und soziale Fähigkeiten, Selbstwahrnehmung und aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, Probleme im Zusammenhang mit der Internetnutzung, Berufsorientierung, pädagogische Unterstützung und Beratung, speziell Lernhilfen bei Lernschwierigkeiten. Die Lehrendenfortbildung wurde über die ESF-Projekte „DiKo – Digitale Kompetenzen: Lernen und Unterrichten im digitalen Zeitalter“ und „BloP – Beratung löst offene Probleme“ (Grund- und Aufbaukurs zur systemischen Beratung) gefördert.
Im Zeitraum 2021–2022 wurde von den drei Bildungsdirektionen zudem das Forschungsprojekt „Empirische Untersuchung: Bildungspflicht – Bildungserfolg im Südtiroler Schulsystem“ mit ESF-Fördermittel umgesetzt. Ziel dieses Projektes war es die Bildungsverläufe im Südtiroler Schulsystem und die Entwicklungen seit Einführung der Bildungspflicht bis 18 Jahre zu analysieren.
Das neue ESF+-Programm 2021-2027 ist bereits gestartet und die Deutsche Bildungsdirektion nimmt am zweiten Aufruf mit der Maßnahme „Erleichterter Zugang zu sozialpädagogischen und psychologischen Beratungsdiensten“ teil. Dem Aufruf beitreten können alle Grundschul- und Schulsprengel, Mittel- und Oberschulen, die an der Umsetzung dieser Maßnahme interessiert sind.
Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELR)
Die Rahmenbedingungen für die Förderung der Maßnahme „Schule am Bauernhof“ wurden von der Deutschen Bildungsdirektion und der Abteilung Landwirtschaft in Abstimmung mit der Europäischen Kommission festgelegt.
Ziel ist es, für Schulen Möglichkeiten zu schaffen, Bildungsangebote über „externe Lernorte“ anzubieten (z. B. Burger Hof in Prags, Erlebnisschule Langtaufers, Bauernhöfe mit der Akkreditierung „Schule am Bauernhof“). Dies ist damit eine neue Förderschiene zusätzlich zur bereits bestehenden Maßnahme Bildung, die Projekte zur Weiterbildungs- und Informationsmaßnahmen für Erwachsene zu Themen der Land-, Forst- und Hauswirtschaft, Ernährung, Natur und Umwelt fördert.
Das zur Verfügung gestellte Budget beider Maßnahmen beträgt im Zeitraum 2023 –2027 knapp eine Million Euro.
Ulrike Huber und Christine Maria Ladurner, EU-Service
Ansprechpersonen im EU-Service:
Für Erasmus+ Schulbildung:
Ulrike.Huber@provinz.bz.it, Tel.: 0471 417639
Für Erasmus+ Berufsbildung und Europäischer Sozialfonds (ESF+)
Christine-Maria.Ladurner@provinz.bz.it, Tel.: 0471 417671
Für Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELR) und Europäischer Sozialfonds (ESF+):
Paride.Paternoster@provinz.bz.it, Tel.: 0471 417626
Weitere Infos finden Sie unter
http://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/didaktik-beratung/eu-service.asp