„Almsennerin ist ein Beruf aus Leidenschaft!“ 

Dienstag, 1.8.2023

Seit kurzem kann an der Fachschule Fürstenburg in Burgeis die berufliche Qualifikation  Almsennerin/Almsenner erworben werden. INFO hat sich mit zwei Absolventinnen getroffen. 

Im Mittelpunkt der beruflichen Qualifikation der Almsennerin und des Almsenners steht die Milchverarbeitung, speziell die Herstellung von Almkäse mit Eigenschaften, Geschmack und Aromen, welche das Produktionsgebiet (bestimmte Weiden, Täler und Berge) und dessen Tradition darstellen und widerspiegeln. 

Die Webseite der Fachschule Fürstenburg verweist darauf, dass die geltenden Hygienerichtlinien, die Erstellung von HACCP-Konzepten und die Dokumentation im Rahmen der Qualitätssicherung einen weiteren Schwerpunkt des Lehrgangs bildet. Außerdem werden spezielle Aspekte der Tierhaltung, der Weidenutzung und -pflege sowie der Forstwirtschaft behandelt.  

Vor kurzem haben auch Lisa Margesin und Evelyn Schrott den Lehrgang besucht und die Zertifizierungsprüfung absolviert, Sie arbeiten nun in der– neuerdings anerkannten – beruflichen Qualifikation der Almsennerin, des Almsenners. Beide Frauen haben bereits vor der Ausbildung auf einer Senn-Alm gearbeitet und sich im Zuge des Angebots dazu entschlossen, ihre Kenntnisse rund um die Arbeit auszubauen und die gelebte Praxis mit dem theoretischen Wissen zu kombinieren. 

Aber was genau macht ein/e Almsenner/in? INFO hat sich mit den Almsennerinnen getroffen und nachgefragt. 

INFO: Was hat dir am Lehrgang besonders gefallen? 

Lisa: Der Lehrgang enthielt viele spannende Themen und war abwechslungsreich. Am meisten Freude hat mir das gemeinsame Käsen mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereitet, da man sich austauschen konnte und neue Freundschaften entstanden sind. Besonders interessant fand ich die vielen aufgezeigten Möglichkeiten aus dem Rohstoff Milch verschiedene Produkte herzustellen. 

INFO: Wie sieht so ein Tag als Almsennerin aus? 

Lisa: Mein Tag beginnt um 3:15 Uhr mit dem Einlassen der Abendmilch in den Kessel. Anschließend wird der zurückgebliebene Rahm zu Butter verarbeitet. Weiter geht es dann mit dem Beschriften der Käselaibe vom Vortag, bevor die Milch aus dem Stall kommt und schlussendlich gemeinsam (ca. 800 l) mit jener vom Vorabend zu Käse verarbeitet wird.  

Evelyn: Der Alltag fängt bei mir um 4 Uhr morgens an. Da gehe ich in die Käserei und beginne mit der Butter. Anschließend wird die gekühlte Abendmilch und frische Morgenmilch verkäst. Gleichzeitig werden Käse beschriftet, geputzt und aus dem Salzbad genommen.  So gegen 10 Uhr habe ich in der Käserei alles erledigt und ich fange an alles für die Gäste vorzubereiten, denn ich bin nicht nur Almsennerin, sondern auch Gastwirtin. Wir haben warme Küche von 11 bis 15:30 Uhr. Während dieser Zeit arbeite ich als Bedienung für unsere Almgäste. 

Anschließend räumen wir gemeinsam alles auf und gegen 16:30 Uhr hole ich die Melkkühe und Stallkälber von den Wiesen. Um 18:30 beginnen wir mit dem Melken. Gegen 21:00 Uhr ist dann Feierabend. Es ist ein ziemlich straffes Programm und körperlich herausfordernd, aber mit einem super Team ist alles machbar und die Arbeit macht mir große Freude. 

INFO: Was sind die Herausforderungen im Beruf? 

Evelyn: Die größte Herausforderung ist für mich eindeutig das Zeitmanagement. Wenn man für die Käserei zuständig ist, anschließend im Gastgewerbe arbeitet und danach in den Stall geht, muss einfach alles reibungslos ablaufen und gut abgestimmt sein.  
Außerdem ist die Käseherstellung eine Präzisionsarbeit. Die Temperaturen, die Zeitabläufe usw. müssen perfekt stimmen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.  

Bei der Frage, ob die beiden Sennerinnen diese Qualifizierung weiterempfehlen würden, sind sich die Frauen einig und antworten mit einem klaren Ja. “Durch die Ausbildung wird man für den Alltag auf der Alm gut vorbereitet und kann vieles Neues dazulernen. Es ist eine anstrengende Arbeit, die viel Disziplin und Fleiß abverlangt. Die wichtigsten Voraussetzungen sind daher Passion und Leidenschaft für den Beruf”, so die Almsennerinnen.  

Redaktion INFO

Bereicherndes grenzüberschreitendes Projekt

Dienstag, 1.8.2023

Die Wanderausstellung des Erasmus+ Projektes „Heimat – regionale Identität in Europa“ mit Schülerinnen und Schülern und Projektpartnern in der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Tisens wurde vor Kurzem eröffnet.

mehr dazu…

Eine Zukunftswerkstatt für das Bildungssystem

Dienstag, 1.8.2023

Mit der Veranstaltung „Zukunftswerkstatt – Lernen neu denken“ hat die Direktorin des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und der Fachoberschule für Tourismus in Bozen, Monica Zanella, den Weg für kreative Veränderung im Bildungssystem geebnet. INFO hat sie interviewt.

mehr dazu…

Service

  • Schuljahr 2025/2026: Eintragung in die Ranglisten bis 19. Dezember
    Lehrpersonen können bis 19. Dezember in der Deutschen Bildungsdirektion die Gesuche um Eintragung in die Schul- und Landesranglisten einreichen.
  • Wenn Kinder trotz guter Augen Probleme beim Sehen haben
    Das Blindenzentrum St. Raphael Bozen organsiert gemeinsam mit der Pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion eine Fortbildung für Lehrpersonen zum Thema „Inklusive Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern mit cerebral bedingter Sehbeeinträchtigung (CVI)“. Referentin ist die Psychologin und Psychotherapeutin Lydia Unterberger.
  • Eine kleine Perle der psychosozialen Rehabilitation in Südtirol 
    PFIFF ist eine Bildungsmaßnahme der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder psychosozialen Problemen. Verena Hilpold leitet nicht nur das Projekt, sondern hat auch ihre Masterarbeit darüber geschrieben. INFO wollte von ihr wissen, was es damit auf sich hat. 
  • Bildung, Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus
    Das Thema „Schule und Gesellschaft: ein Platz für alle?“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Herbsttagung der Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen in Bruneck.
  • „Sprachliche Vielfalt in den Klassenzimmern schätzen und nutzen“
    Mehrsprachigkeit, sprachbewusster Unterricht und CLIL standen heute (13. November) im Mittelpunkt einer Tagung der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion an der Eurac in Bozen.
More…