Kindergartensprengel Brixen und seine Leitziele
„Auf dich kommt es an!“
Im März 2023 bildete die Direktorin des Kindergartensprengels Brixen, Bernadette Grießmair, eine Arbeitsgruppe, die in einem partizipativ gestalteten Prozess die Bildungsarbeit im Kindergarten beleuchten, kritisch hinterfragen und weiterentwickeln sollte.
Die Gruppe, bestehend aus 7 Leiterinnen und dem Direktionsteam, durchforstete in einer gemeinsamen Klausurtagung die Rahmenrichtlinien nach Aktualität und möglichem Weiterentwicklungspotenzial. Ständiger Referenzrahmen beim kontinuierlichen Abgleich nächster möglicher Schritte bildete der zukünftige Bedarf der Gesellschaft. Das Ergebnis der intensiven Diskussionen mündete in folgende Zielformulierung, die den Ausgangspunkt für die Gewährleistung der bildungsgerechten Kindergartenzeit bildet:
„Die pädagogische Fachkraft ist befähigt professionell den Anforderungen der Gesellschaft zu begegnen, um den Bildungsauftrag umzusetzen“.
Frau Marlene Jaeger hat den gemeinsamen Klausurtag fachlich begleitet.
Aufbauend auf diese Vorarbeit traf sich die Gruppe, die inzwischen als AG Zukunft benannt wurde, im Mai 2023 zu einer zweiten Klausurtagung. Ausgehend von obiger Zielformulierung wurden drei Leitziele für den Kindergartensprengel formuliert. Die Begriffe „…befähigt…“ , „…professionell….“, „…Anforderungen der Gesellschaft…“ und „…Bildungsauftrag“, waren Anlass für eine fundierte Auseinandersetzung mit der Frage, was Kindergärten bzw. die pädagogischen Fachkräfte leisten müssen, können und sollen. Auf der Basis der Leitziele erarbeitete die Gruppe je drei Mittlerziele und dazugehörige Handlungsziele. Diese bilden den Rahmen und sind zugleich Auftrag für die inhaltliche Auseinandersetzung und Umsetzung des Bildungsauftrages in den kommenden Kindergartenjahren.
Die Erkenntnisse wurden in einem Flyer mit dem Motto „Auf dich kommt es an!“ anschaulich zusammengefasst und zuerst in der Leiterinnenrunde und dann beim Eröffnungskollegium den Fachkräften präsentiert.
Für das Kindergartenjahr 23-24 wählte das Direktionsteam zwei Mittlerziele mit den entsprechenden Handlungszielen aus, welche die ersten Meilensteine in der Umsetzung bilden.
Im Jänner 2024 traf sich die AG Zukunft wiederum mit Frau Kathia Nocker und beschäftigte sich mit folgenden Fragestellungen: „Was ist der Bedarf der Gesellschaft? Was ist der Unterschied zwischen Bedarf und Bedürfnis?“ In einer spannenden Auseinandersetzung wurde herausgearbeitet, wo es in der Gesellschaft einen Mangel gibt und wie diesem begegnet werden kann. Wichtig war die anschließende Reflexion, die sich mit der Frage beschäftigte, was der Auftrag des Kindergartens ist und wo andere Systempartner gefordert sind. Klarheit zu den Schnittmengen eines gemeinsamen Auftrages für die Kinder und/oder eine Abgrenzung in der Verantwortlichkeit, wurden im Dokument zum Arbeitsergebnis zusammengefasst.
Der bisher letzte Teil der zweijährigen Auseinandersetzung fand am 10.04.24 statt. Frau Marlene Jaeger unterstützte die Gruppe in der (Arbeits-)Frage: „Welche Potenziale müssen bei Kindern erkannt, gefördert, unterstützt…werden, um sie auf die Welt der Zukunft vorzubereiten?“ Essenziell für alle Teilnehmerinnen war vorab eine Unterscheidung zwischen Kompetenzen und Potenzialen. Den Potenzialen als noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten wurde dabei eine große Bedeutung beigemessen. In Anlehnung an die 17 Global Goals wurde bei den Teilnehmenden das Bewusstsein geschärft, dass die Verantwortlichkeit für das Erkennen der eigenen Potenzale, als auch jene der Kinder, bei der einzelnen pädagogischen Fachkraft liegt. Fachkräfte werden zu „Möglichmacherinnen“, welche die Zukunft der Gesellschaft maßgeblich mitgestalten.
Der bisherige Prozess zeichnet sich durch ein hohes Engagement der Teilnehmenden und inhaltliche Qualität aus. Als Direktorin bedanke ich mich explizit bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für das Mitdenken und Mitverantworten. Danke an Obexer Heidi, Erlacher Dagmar, Prader Margit, Oberpertinger Andrea, Überegger Andrea, Verginer Katja, Lamprecht Elke, Kofler Verena, Graf Johanna, Grömminger Stefanie und Referentin Marlene Jaeger. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag für den Sprengel, aber auch darüber hinaus. Nächste Schritte sind das Rückbinden der Ergebnisse von Treffen 3 und 4 an das Kollegium. Verbunden damit sind Aufträge an die einzelnen Fachkräfte in der Persönlichkeitsentwicklung bzw. in der Professionalisierung der pädagogischen Arbeit. Im kommenden Kindergartenjahr sollen weitere Mittlerziele in den Blickpunkt gerückt werden, um die Kinder in den Kindergärten „fit“ für die Zukunft zu machen.