Direktorentagung
Bildung, Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus
Das Thema „Schule und Gesellschaft: ein Platz für alle?“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Herbsttagung der Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen in Bruneck.
Über gesellschaftlichen Zusammenhalt, Inklusion und die Rolle der Digitalisierung im Kontext der Inklusion diskutierten gestern und heute (15. November) rund 120 Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen. An dieser Herbsttagung nahmen auch Bildungslandesrat Philipp Achammer, Bildungsdirektor Gustav Tschenett, Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner, Landeskindergartendirektorin Helena Saltuari, Landesmusikschuldirektorin Alexandra Pedrotti und der Landesdirektor für die deutschsprachige Berufsbildung Peter Prieth teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Deutschen Bildungsdirektion.
Von einer Zeit der Verunsicherung sprach Landesrat Achammer, in der es zunehmend schwieriger werde, Tatsachen und Nicht-Tatsachen auseinanderzuhalten: „Die Antwort darauf kann nur Bildung lauten: Wir müssen die Kinder und Jugendlichen befähigen, möglichst gut verwurzelt durchs Leben zu gehen. Dies ist unsere große Herausforderung und unser Auftrag. Um den komplexen Aufgaben und Ansprüchen gerecht zu werden, sind bildungspolitisch vor allem im Bereich Personal deutliche Signale zu setzen.“
Peter Koler, Direktor des „Forum Prävention“, ging in seinem Vortrag auf das Thema „Was hält (uns) zusammen? Prävention als sozialer Kitt“ ein. Er zeigte auf, welche Präventionsansätze bei sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen greifen können. Besonderes Augenmerk legte er in seinen Ausführungen auf das Jugendalter.
Hans Karl Peterlini, Professor für „Allgemeine Erziehungswissenschaft und Interkulturelle Bildung“ sowie UNESCO-Lehrstuhlinhaber „Global Citizenship Education – Culture of Diversity and Peace“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sprach über das Thema “Inklusion schon gut, aber … bringt die Migrationsgesellschaft unser Schulsystem an seine Grenzen?”
Am Nachmittag standen verschiedene Thementische zu Inklusion und Sport, Inklusion und Musik, Hochsensibilität und viele mehr auf dem Programm.
Am zweiten Tagungstag befasste sich Roland Benedikter, UNESCO-Lehrstuhlinhaber für Antizipation & Transformation, Eurac Research Bozen, mit dem Thema „Gesellschaftliche Inklusion durch KI: Von der Gleichheits- zur Belohnungsdemokratie?“. Anhand konkreter Beispiele ging er auf diese Vision ein und wägte positive und negative Aspekte kritisch gegeneinander ab: „Die Künstliche-Intelligenz-Gesellschaft verspricht Umbrüche in allen Lebensbereichen, auch in der Art und Weise der Inklusion – im einem sehr breiten und nicht-spezifischen Begriffsverständnis“, unterstrich Benedikter. Inklusion solle – laut heute kursierenden Vorschlägen – mittels technologischer Steuerung ein neues Niveau erreichen und auch im Bildungs- und Erziehungssystem wirksam werden.
Im Rahmen der Herbsttagung wurden bei einem festlichen Abendessen an der Landeshotelfachschule in Bruneck Direktorinnen und Direktoren der Grundschulen, Mittelschulen und Oberschulen, der Musikschulen sowie Schulinspektorinnen in den Ruhestand verabschiedet.