Nachbericht zur Ausstellungseröffnung
Die Macht der Worte

In der Stadtgalerie Bozen wurde die Ausstellung „INSPIRATION: Wörter verändern die Welt“ eröffnet. Die beeindruckenden grafischen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler der LBS „Johannes Gutenberg“ zeigen, wie Worte unsere Gesellschaft prägen – inspiriert vom Vermächtnis der von der Mafia ermordeten Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino.
Am 18. März 2025 um 16:30 Uhr wurde in der Stadtgalerie Bozen die Ausstellung der Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klasse der Landesberufsschule für Handel und Grafik „Johannes Gutenberg“ eröffnet. Die in Zusammenarbeit mit dem Museo del presente – Giovanni Falcone e Paolo Borsellino der Fondazione Falcone entstandenen grafischen Arbeiten setzen sich intensiv mit dem geistigen Erbe der beiden Richter auseinander. Dabei wurden zentrale Begriffe untersucht und in Bildsprache übersetzt, um die Kraft der Worte und ihre Wirkung auf unsere Gesellschaft zu veranschaulichen.
Feierliche Eröffnung mit inspirierenden Reden
Die Direktorin der Landesberufsschule, Edit Meraner, eröffnete die Vernissage mit einer Ansprache zur zentralen Idee der Ausstellung: „Wörter prägen die Gegenwart und können die Zukunft beeinflussen.“

Sie hob hervor, dass die Vermittlung von Werten wie zum Beispiel Mut (der ermordeten Richter), Innovation (in den Ermittlungsverfahren) und der Rechtsstaatlichkeit, die als Gegenpol zur Orientierungslosigkeit mancher Jugendliche dient eine besondere Relevanz hat. Sie lud die Besucherinnen und Besucher ein, die tiefere Bedeutung der grafischen Arbeiten zu erkunden und die dahinterliegenden Werte zu entdecken.
Sie betonte die Bedeutung der Arbeit der Schülerinnen und Schüler, lobte ihr Engagement und dankte allen Beteiligten für die Umsetzung dieses besonderen Projekts. Besonders hob sie dabei auch den Einsatz der Lehrkräfte Bettina Cagol, Mirjam Schenk und Rossella Pozzi sowie des gesamten Projektteams hervor.
Anschließend sprach Alessandro De Lisi, Kurator des Museums und Mitglied der Fondazione Falcone, über die zentrale Rolle der Sprache und deren Einfluss auf Gesellschaft und Geschichte. Seine Worte unterstrichen, dass Wörter nicht nur kommunizieren, sondern auch Macht haben – sie können ermutigen, verändern oder auch manipulieren. Er zeigte besonders auf, wie wichtig es ist, dass junge Menschen sich kritisch mit Sprache auseinandersetzen und ihre eigene Stimme finden.
Auch Daniel Alfreider, stellvertretender Landeshauptmann, wandte sich an das Publikum und würdigte die gute Zusammenarbeit sowie die eindrucksvolle Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Er betonte die Relevanz solcher Projekte, um junge Menschen für gesellschaftliche Verantwortung und die Bedeutung von Gerechtigkeit zu sensibilisieren.
Ein bewegender Moment: Die Videobotschaft von Maria Falcone
Ein besonderes Highlight der Vernissage war die eingespielte Videobotschaft von Maria Falcone, der Schwester des ermordeten Richters Giovanni Falcone. In ihrer bewegenden Ansprache dankte sie den Schülerinnen und Schüler für ihre wertvolle Arbeit und betonte die Dringlichkeit, das Vermächtnis ihres Bruders und Paolo Borsellinos weiterzutragen. „La mafia sarà sconfitta soltanto quando la società le negherà il consenso“ – die Mafia wird erst dann besiegt sein, wenn die Gesellschaft ihr jegliche Zustimmung entzieht. Die Besucherinnen und Besucher lauschten ihren Worten gespannt und erkannten darin den tiefen Wert dieser Ausstellung.

Eine gut besuchte Veranstaltung mit angeregtem Austausch
Die Vernissage zog zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, darunter Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Kunstinteressierte. Die ausgestellten Werke luden zum Nachdenken ein und stießen auf positive Rückmeldungen. Viele Besucherinnen und Besucher tauschten sich darüber aus, wie wichtig es ist, das Vermächtnis von Falcone und Borsellino in den Köpfen der jungen Generation weiterleben zu lassen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. März 2025 in der Stadtgalerie Bozen am Dominikanerplatz zu sehen und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen und über die Kraft der Sprache nachzudenken.
Öffnungszeiten:
Di.–Fr. 10–13 Uhr / 14–17 Uhr
Sa. 10–13 Uhr