Frühzeitliche Bildung
Die sumerischen Keilschriftschulen in Mesopotamien
Die sumerischen Keilschriftschulen in Mesopotamien gehören zu den ersten „Schulen“ in der Geschichte. Sie sind vor über 4.000 Jahren entstanden und hinterließen nicht nur Schriftzeugnisse, sondern formten auch die Grundlagen für komplexe Schriftsysteme.
In Mesopotamien, dem sogenannten „Land zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat“, entstanden vor 4000 Jahren die ersten Keilschriftschulen. Diese Schulen waren entscheidend für die Ausbildung von Schreibern, Gelehrten und Verwaltern, die die komplexen Schriftsysteme der Sumerer beherrschten. Die Keilschriftschulen in Mesopotamien legten den Grundstein für unsere Schrift und prägten die Entwicklung der menschlichen Zivilisation nachhaltig. Die Keilschrift ist eine der ältesten bekannten Formen von Schrift und wurde auf Tontafeln oder -zylindern mit einem keilförmigen Stichel, dem sogenannten Schreibgriffel, in weiche Tontafeln gedrückt. In den Keilschriftschulen erlernten die Schüler den Umgang mit Tontafeln und Stylus, dem schreibenden Keilschriftwerkzeug.
Die Schulen waren eng mit den Zeremonien in Tempelanlagen verbunden, da das gesamte Leben der Sumerer religiös geprägt war. Die Schüler lernten nicht nur das Lesen und Schreiben der Keilschrift, sondern beschäftigten sich auch mit Astronomie, Mathematik und handelsbezogenen Themen.
Die heutigen Erkenntnisse über die sumerischen Keilschriftschulen basieren auf zahlreichen archäologischen Funden. Die Grabungen in Nippur, Lagasch und anderen sumerischen Städten haben eine Vielzahl von Schrifttafeln, Lehrmaterialien und Schulgebäuden zutage gefördert.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Samuel Noah Kramer, „Geschichte beginnt in Sumer“.
- Dietz-Otto Edzard, „Die sumerische Schule“.
- Rykle Borger, „Einführung in die Keilschriftliteratur“.
- Hermann Behrens, „Die Tempel und Paläste in Mari“.