Interview mit Markus Ganner

Die Welt eines Fenstermonteurs: Lehrgang und Berufsalltag im Fokus 

Montag, 30.10.2023

INFO interviewte einen Absolventen des Lehrgangs zum Fenstermonteur, der seine Begeisterung für praktische Übungen, den fachlichen Austausch und die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten hervorhob. 

Markus Ganner arbeitet als Fenstermonteur  bei einem großen Südtiroler Fensterhersteller. Die berufliche Qualifikation des Fenstermonteurs  gibt es seit  Jänner 2017 und mittlerweile wurden bereits 7 Lehrgänge an der Landesberufsschule Schlanders mit anschließender Zertifizierungsprüfung dazu angeboten.   Im Jahre 2018 haben der Unternehmerverband, Fensterproduzenten, die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung und die Landesberufsschule Schlanders innerhalb der Landesdirektion deutschsprachige Berufsbildung ein Qualifizierungspaket geschürt, um die berufliche Qualifikation des Fenstermonteurs zu ermöglichen .  Bisher haben 110 Fenstermonteure nach bestandener Prüfung ihr Zertifikat erhalten. 

Markus Ganner

INFO: Was hat Ihnen am Lehrgang zum Fenstermonteur besonders gefallen?  

Markus Ganner: Besonders gefallen haben mir die praktischen Teile wie Fenstermontage in einer Übungswand und korrektes Anwenden von Montagematerialien wie Anschlussfolien, Silikone, Schäume usw. Der Austausch mit den Teilnehmenden aus anderen Firmen bereicherte den Lehrgang. Wir diskutierten nicht nur verschiedene Montagemethoden für Blindstöcke und Fenster, sondern auch Montageszenarien beim gemeinsamen Mittagessen. 

Wie war der Lehrgang aufgebaut? 

Der Lehrgang Fenstermonteur ist in einem 9-tägigen Grundkurs (3 Tage in 3 Blöcken) und im darauffolgenden Jahr in einem 4-tägigen Aufbaukurs (2 Tage in 2 Blöcken) aufgebaut. Im Anschluss daran kann man an einer Zertifizierungsprüfung teilnehmen und erhält bei bestanderer schriftlicher, mündlicher und praktischer Prüfung ein Zertifikat (EQR 3). 
Viele Fachreferenten haben theoretische Themen wie z.B. Bauphysik, Baustoffkunde, Montagematerialien, Planung, Organisation, Kommunikation behandelt aber auch praktische Übungen und Vorführen von Messinstrumenten wie Thermographie, Blower-Door-Test oder eine Schallmessung am Objekt. 

Wie sieht ein Tag als Fenstermonteur aus?  

Die Aufgaben sind äußerst vielseitig und variieren je nach Ort und Baustelle, wodurch der Beruf stets abwechslungsreich und spannend bleibt. Unabhängig davon, ob es sich um die zu montierenden Bauelemente handelt, wie Blindstock, Fenster, Schiebetüren, Haustüren aber auch Beschattungen usw., ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. 
Im Beruf hat man ständigen Kontakt mit verschiedenen Kunden und arbeitet eng mit Planern, Geometern, Ingenieuren und Architekten zusammen. Zudem kooperiert man mit zahlreichen Handwerkern und Gewerken auf den Baustellen. Beim Austausch von Fenstern im Altbau ist man hingegen meistens in Privatwohnungen unterwegs.

Was sind die Herausforderungen in Ihrem Beruf?  

Dadurch, dass man immer auf einer anderen Baustelle zu tun hat, ergeben sich immer andere und neue Situationen. Es ist immer wieder neu nachzudenken, wie man mit der neuen Situation umgehen könnte. Dadurch ist die Arbeit des Fenstermonteurs aber immer interessant und abwechslungsreich. 

Würden Sie den Lehrgang zum Fenstermonteur weiterempfehlen?  

Auf jeden Fall! Der Lehrgang ist sehr interessant und hilfreich in der täglichen Arbeit beim Fenstermontieren. Was man in der Theorie gehört hat, kann dann in der Praxis umgesetzt werden.  
Durch das Erlernte sieht man die Herausforderungen auf der Baustelle mit anderen Augen, weil der Horizont erweitert wurde. Man sieht die Probleme und Herausforderungen aus einem anderen Blickwinkel. 

Redaktion INFO

Service

  • Schuljahr 2025/2026: Eintragung in die Ranglisten bis 19. Dezember
    Lehrpersonen können bis 19. Dezember in der Deutschen Bildungsdirektion die Gesuche um Eintragung in die Schul- und Landesranglisten einreichen.
  • Wenn Kinder trotz guter Augen Probleme beim Sehen haben
    Das Blindenzentrum St. Raphael Bozen organsiert gemeinsam mit der Pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion eine Fortbildung für Lehrpersonen zum Thema „Inklusive Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern mit cerebral bedingter Sehbeeinträchtigung (CVI)“. Referentin ist die Psychologin und Psychotherapeutin Lydia Unterberger.
  • Eine kleine Perle der psychosozialen Rehabilitation in Südtirol 
    PFIFF ist eine Bildungsmaßnahme der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder psychosozialen Problemen. Verena Hilpold leitet nicht nur das Projekt, sondern hat auch ihre Masterarbeit darüber geschrieben. INFO wollte von ihr wissen, was es damit auf sich hat. 
  • Bildung, Inklusion und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Fokus
    Das Thema „Schule und Gesellschaft: ein Platz für alle?“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Herbsttagung der Führungskräfte der deutschen Kindergärten und Schulen in Bruneck.
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    Mehrsprachigkeit, sprachbewusster Unterricht und CLIL standen heute (13. November) im Mittelpunkt einer Tagung der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion an der Eurac in Bozen.
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