Bildungswesen: Südtirol und Thüringen bauen Zusammenarbeit aus
Das Land Südtirol und der Freistaat Thüringen wollen ihre Zusammenarbeit im Bildungsbereich fortsetzen und ausbauen. Eine neue Kooperationsvereinbarung ist am Freitag, 17. November, unterzeichnet worden.
Thüringen und Südtirol arbeiten seit dem Jahr 2008 bei der Weiterentwicklung der Bildungssysteme zusammen, wobei die Schwerpunkte auf der Sicherung von Schulerfolg, der Nutzung digitaler Medien im Lernprozess und der Qualitätsicherung der pädagogischen Arbeit liegen. Um diese Zusammenarbeit, fortzusetzen, auszubauen und auch die Ladinische Bildungsdirektion einzubinden, haben am Freitagnachmittag (17. November) am Sitz des Landesressorts für Deutsche Bildung und Kultur, Bildungsförderung, Handel und Dienstleistung, Handwerk, Industrie, Arbeit, Integration Thüringens Minister für Bildung, Jugend und Sport, Helmut Holter, und die Landesräte Philipp Achammer und Daniel Alfreider eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
„Mit dieser Vereinbarung setzen wir unsere Verbindung fort und tragen den gesellschaftlichen und technischen Veränderungen Rechnung. In der Schule sehen wir das Spiegelbild der Gesellschaft. Für die derzeitigen Entwicklungen müssen wir zeitgemäße Antworten finden, um auch zukünftig eine ausgeglichene Bildung für morgen zu bieten“, erklärte Landesrat Philipp Achammer bei der offiziellen Unterzeichnung der neuen Vereinbarung.
„Für die Ladinische Bildungsdirektion und die ladinische Schule ist es ein Gewinn, an der erprobten Partnerschaft teilhaben zu können, die auf eine langjährige Zusammenarbeit aufbaut“, erklärte der ladinische Bildungslandesrat Daniel Alfreider.
Die neue Vereinbarung schließt nicht nur die Ladinische Bildungsdirektion mit ein, sondern legt verstärkt den Fokus auf die inklusive Bildung, die Sprachbildung, die Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Nutzung digitaler Medien und das häusliches Lernen sowie den Umgang mit heterogenen Lern- und Entwicklungsständen. Beide Seiten sprachen sich heute dafür aus, den Austausch von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern zu fördern. Wichtig ist allen Beteiligten, die Vereinbarung mit Leben zu füllen.
Das Kooperationsabkommen mit Thüringen hat in der Vergangenheit unter anderem die Teilnahme Südtirols an den Lernstandserhebungen „Vera“ ermöglicht. Dank der bestehenden Kontakte hat sich Thüringen an der Eurac-Studie „Bildungssprache im Vergleich“ beteiligt. Ein weiteres Beispiel für die Zusammenarbeit beider Länder ist das Comenius-Regio-Projekt zwischen der Deutschen Bildungsdirektion beziehungsweise dem Schulverbund Pustertal und dem Staatlichen Schulamt Gera.
Die Unterzeichnung fand am Freitag, 17. November, im Rahmen einer mehrtägigen Studienreise einer Thüringer Bildungsdelegation statt. Auf dem Programm standen Schulbesuche in den ladinischen Tälern, wo unter anderem das Forschungsprojekt „Mela“ vorgestellt wurde, sowie an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie mit Landesschwerpunkt Ernährung (FOS) „Marie Curie“ Meran, wo das Projekt der Bildungsdirektion „Wege in die Bildung 2030 – guter Unterricht in der inklusiven Schule“ im Mittelpunkt stand. Zudem informierte die Pädagogische Abteilung über ihr Unterstützungssystem für Kindergärten und Schulen. Ein Besuch galt auch der Fortbildungsakademie Rechtenthal als Ort des Lernens und des Austausches.