Spielerisch Lernen in der Sommerakademie
Am 14. Juli ging für interessierte und wissbegierige Schülerinnen und Schüler deutscher Mittelschulen in Tramin und Vahrn die Sommerakademie zu Ende.
Wie eine Vakuumpumpe funktioniert, wie das Smartphone zum Messen verwendet werden kann oder wann man beim Sprint die Höchstgeschwindigkeit erreicht, das haben mehrere Dutzend Mittelschülerinnen und Mittelschüler in den vergangenen fünf Tagen auf Schloss Rechtenthal in Tramin und an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft „Salern“ in Vahrn erforscht. Nach den Grundschulkindern haben in der vergangenen Woche vom 10. bis zum 14. Juli besonders begabte Schülerinnen und Schüler bei der Sommerakademie-Woche der Mittelschule wiederum in sechs verschiedenen Workshops in Begleitung von Fachlehrpersonen experimentiert.
Die Sommerakademie „Sapientia Ludens“ unter dem Motto „Knack die Nuss“ wird Jahr für Jahr von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion organisiert. Zuständig ist der Arbeitsbereich Begabung- und Begabtenförderung als Teil des Referats Kindergarten- und Schulentwicklung. Am Freitag, 14. Juli, beendeten die Mittelschüerinnen und Mittelschüler mit Ergebnispräsentationen ihre Sommerakademie-Woche, am Vormittag in Tramin und am Nachmittag in Vahrn.
Mit Neugier und Wissbegierde Neues und voneinander lernen
„Die Sommerakademie trägt die Bezeichnung ‚Sapientia ludens‘, was ‚mit Weisheit spielen‘ übersetzt werden kann“, sagte Schulinspektor Christian Alber, der gemeinsam mit Sommerakademie-Koordinatorin Siglinde Doblander an beiden Standorten mit dabei war, und betonte: „Damit wird einerseits zum Ausdruck gebracht, dass ihr Mittelschüler und -schülerinnen in den vergangenen Tagen zu Forschern und Forscherinnen, zu Entdeckern und Entdeckerinnen oder zu Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geworden und über euch hinausgewachsen seid und Großartiges geschafft habt.“ Die Bezeichnung „Sapientia ludens“ drücke aber auch aus, dass diese Wandlung in einer Atmosphäre von Leichtigkeit, Freude und Spaß erfolgt sei. Für Eltern und Pädagogen und Pädagoginnen gebe es nichts Erfüllenderes, als beobachten zu dürfen, wie junge Menschen sich mit Neugier, Motivation und Wissbegierde Neues aneignen, voneinander und miteinander lernen, entdecken, was in ihnen steckt und ihre Persönlichkeit entfalten.“
Experimentieren, recherchieren, fotografieren und steuern
Was man mit Trockeneis alles machen kann, wie eine Vakuumpumpe funktioniert und wie man ein Smartphone zum Messen nutzen kann, das erforschten Schülerinnen und Schüler im Workshop „Let’s experiment“ unter der Leitung von Hans Baldauf und Hans Eichbichler. „Wir arbeiten mit Feuer, machen Experimente mit Trockeneis und lassen Gegenstände durch die Luft fliegen. Es ist nie langweilig, und ich verstehe die chemischen Reaktionen nun auch viel besser. Und physikalische Zusammenhänge haben mich sowieso schon von klein auf interessiert“, berichtete ein jugendlicher Teilnehmer.
Die „Burgen im Blick“ hatten die Teilnehmenden des zweiten der sechs Workshops. Begleitet von Daniel Mascher und Thomas Troi lernten sie, aus Mauern von Burgen und Schlössern zu lesen und die historischen Räume mit Leben zu füllen. Dazu drehten sie Filmclips, schossen Fotos und schrieben Texte, um in einer kleinen Ausstellung, die Welt des Mittelalters und der Ritter darzustellen. „Wir haben den Umgang mit dem technischen Equipment gelernt. Auch das Auftreten vor der Kamera war interessant. Aber unübertrefflich war es, sich in einer Burg frei bewegen zu können“, resümierte eine Schülerin.
Gerätselt, experimentiert, gelaufen und gesprungen, geschätzt und gemessen haben die Teilnehmenden des Workshops „Mathematik im Spiel und Sport„ unter der Leitung von Marion Zöggeler und Markus Kofler. Es ging darum, die Höchstgeschwindigkeit beim Sprint zu ermitteln oder die Kraft, mit der ein Ball angestoßen wird. „Wir haben mit Sechsecken einen Fußball gebastelt, und dabei sind von alleine auch Fünfecke entstanden. Der Ball war wirklich rund, und dann haben wir die Rolleigenschaften ermittelt“, erzählt ein Schüler.
Um die Entdeckung unterschiedlicher Sprachen, Kulturen, Werte und Traditionen ging es im englischsprachigen Workshop „Cultural experience − let‘s explore different cultures“ mit Yvonne Domesle und Elfi Troi. Die teilnehmenden Jugendlichen schätzten besonders, dass sie „viel über verschiedene Kulturen gelernt“ und ihren „Wortschatz ausbauen“ konnten.
Im Workshop „Klick dich kreativ“ stand das Fotografieren im Mittelpunkt; gearbeitet wurde mit der Kamera und mit dem Smartphone. Fünf Tage lang zeigten die Workshop-Leitenden Maria Gapp und Oswald Zischg interessierten Schülerinnen und Schülern, was in der Fotografie alles möglich ist. Die Teilnehmenden zeigten sich begeistern über „das selbständige Arbeiten und Experimentieren mit der Kamera“ und die „spannenden Aufgabenstellungen, die viel Kreativität erfordert haben“.
Hauptsächlich mit Elektronik in analoger und digitaler Form beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler des Workshops „Steuern und regeln – die Welt der Elektronik“ unter der Leitung von Philipp Egger und Martin Niederkofler. Dabei lernten die Teilnehmenden die Grundlagen der Elektronik und die Funktionsweise elektronischer Bauteile kennen, arbeiteten mit Microcontroller-Minicomputern, programmierten Blinklichter, Lauflichter und Schriften. Als anregend empfanden es die Jugendlichen „mit anderen Jugendlichen zu arbeiten, die auch ein starkes Interesse für die Technik haben“ und „löten zu dürfen, was zu Hause nicht so einfach möglich ist“.
Johanna Wörndle, Landespresseamt