Lernstandserhebungen: Ergebnisse können jetzt eingesehen werden

Dienstag, 10.12.2024

Die Landesevaluationsstelle für das deutschsprachige Bildungssystem hat die Detailanalysen der im Schuljahr 2023/24 durchgeführten Lernstandserhebungen auf ihrer Webseite veröffentlicht.

Die unterschiedlichen Auswertungsmöglichkeiten sind von der jeweiligen Testkonzeption sowie der Datengrundlage abhängig. Neben Gesamtergebnissen und Längsschnittvergleichen wurde eine Reihe von Analysen zu leistungsrelevanten Faktoren vorgenommen.

Die Lernstandserhebungen des Invalsi (Istituto Nazionale per la Valutazione del Sistema educativo di Istruzione e di formazione), die als Zulassungsvoraussetzung für die staatliche Abschlussprüfung der Mittel- und Oberstufe gelten, umfassen die Fachbereiche Deutsch, Mathematik und Englisch.

In der Unterrichtssprache Deutsch erreichen knapp 72 Prozent der Mittelschülerinnen und Mittelschüler den Mindestanforderungsbereich, in der Oberstufe sind es 83 Prozent. Aufgrund der sprachlichen Besonderheit Südtirols können keine regionalen Vergleiche vorgenommen werden. Im Vergleich zu den Vorjahresdaten sind keine nennenswerten Veränderungen festzustellen.

Im Fachbereich Mathematik liegen die Ergebnisse der Drittklässler der Mittelschulen mit durchschnittlich 191 Punkten statistisch signifikant erstmals unter dem gesamtstaatlichen Mittel von 195 Punkten. Rund 53 Prozent der Schüler und Schülerinnen der deutschsprachigen Schulen erreichen dabei die laut staatlichen Richtlinien als Mindestanforderung geltende Stufe 3 auf der 5-stufigen Skala. In den Abschlussklassen der fünften Oberstufe zeichnet sich ein gänzlich anders Bild: Die Maturantinnen und Maturanten der deutschsprachigen Schule erzielen mit durchschnittlich 210 Punkten italienweit Spitzenwerte. Rund drei Viertel der Schülerschaft erreicht mindestens Kompetenzstufe 3. Auffallend ist der große Anteil von rund 24 Prozent der Absolventinnen und Absolventen, deren Leistungen auf der höchsten Kompetenzstufe 5 liegen.

Um die Mathematikkompetenzen in den Grund- und Mittelschulen zu fördern, sind von der Bildungsdirektion eine Reihe von Maßnahmen geplant. Dazu gehören gezielte Webinare für Lehrkräfte und Schulführungskräfte zur datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie der Ausbau des Unterstützungsangebots für einen problemlösungsorientierten Mathematikunterricht.

In der Fremdsprache Englisch erzielen die Schülerinnen und Schüler der deutschsprachigen Schulen im gesamtstaatlichen Vergleich sowohl in der Mittelschule als auch in der Oberstufe Spitzenwerte. Im regionalen Vergleich liegen die Ergebnisse beider Schulstufen in den Bereichen Reading und Listening an zweiter beziehungsweise erster Stelle. Die angestrebten Anforderungen des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen erreichen in den beiden Testdomänen und Schulstufen zwischen 80 bis zu 94 Prozent der Schülerinnen und Schüler.

Zusätzlich zu den Lernstandserhebungen des Invalsi wurde im Fachbereich Deutsch eine Testung in den ersten Klassen der Mittelschule durchgeführt. Diese Erhebung ist auf die Unterrichtsentwicklung ausgelegt und erlaubt keine Längsschnittanalysen. Die Daten zeigen allerdings, dass Mädchen im Fach Deutsch nach wie vor bessere Ergebnisse erzielen als Buben.

Im Rahmen der internationalen Schulleistungstudie PISA (Programme for International Student Assessment)  2022 wurden die Kompetenzen der 15-Jährigen im Bereich der finanziellen Grundbildung überprüft. Die Ergebnisse der Jugendlichen der deutschsprachigen Schulen sind im Vergleich zu vorigen Erhebungen von 500 auf 487 Punkte leicht gesunken. Rund 86 Prozent der Schüler und Schülerinnen erreichen das von PISA definierte Grundniveau, das für eine selbstständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erforderlich ist.

Im Zweijahresrhythmus wird die Lernstandserhebung zur zweiten Unterrichtssprache Italienisch in den vierten Klassen der Grundschulen und den zweiten Klassen der Oberstufe durchgeführt. Rund 76 Prozent der Lernenden in Klassenstufe 4 erreichen das angestrebte Niveau A1/A2 einer elementaren Sprachanwendung. In den zweiten Klassen der Oberstufe entsprechen die Leistungen von 85 Prozent der Schüler und Schülerinnen mindestens dem Niveau B1, was eine selbstständige Anwendung der Sprache in vertrauten Kontexten bedeutet.

Die Berichte sind in zwei Seiten eingebettet:

Deutsch, Mathematik, Englisch, Italienisch: deutsche-bildung.provinz.bz.it/de/evaluation/landesberichte-lernstandserhebungen

Finanzielle Grundbildung: deutsche-bildung.provinz.bz.it/de/evaluation/finanzielle-bildung-als-grundstein-fuer-muendige-buerger

LPA/red/mac – Redaktion INFO

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Service

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    Das ESF-Projekt LISE (Lingua Seconda) bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Italienischkenntnisse durch einen zwei- oder dreiwöchigen Sprachaufenthalt in der Basilikata zu verbessern. Anmeldungen sind vom 1. bis zum 30. April 2025 möglich.
  • Die Macht der Worte
    In der Stadtgalerie Bozen wurde die Ausstellung „INSPIRATION: Wörter verändern die Welt“ eröffnet. Die beeindruckenden grafischen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler der LBS „Johannes Gutenberg“ zeigen, wie Worte unsere Gesellschaft prägen – inspiriert vom Vermächtnis der von der Mafia ermordeten Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. 
  • Schule neu gedacht
    Eine Delegation der Deutschen Bildungsdirektion stattete der Alemannenschule von Wutöschingen in Baden-Württemberg, Gewinnerin des Deutschen Schulpreises 2019, vor Kurzem einen Besuch ab.
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    Schulbücher sind ein zentraler Faktor für die Qualität des Unterrichts – Webinar der Pädagogischen Abteilung für Grundschullehrpersonen.
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