Schulprojekt „Zusammen“ – eine künstlerische Reise durch die Demokratie
Die Klangperformance zur politischen Bildung „Zusammen – ein Hörstück über Demokratie“ wurde am 25. Januar von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Bozen-Gries aufgeführt.
Die künstlerisch/forschende Stückentwicklung zur Demokratie, zu ihren Werten und Regeln für Menschen zwischen 11 und 14 Jahren feierte letzte Woche ihre bereits sechste Aufführung. Zwischen dem 22. und dem 25. Jänner 2024 haben sich 120 Jugendliche der Mittelschulen in Bozen-Gries, Eppan und Mölten mit dem Hörstück „Zusammen“ auf eine Reise durch die Demokratie begeben.
Demokratie als verbindende Kraft
In acht Bildern näherten sie sich den Fragen: Was ist Demokratie? Wie entsteht eine Gemeinschaft? Wie können wir Verantwortung für unser Zusammenleben übernehmen? Warum protestieren Menschen anderswo auf der Welt für Demokratie?
Die Jugendlichen erfuhren in der interaktiven Klangperformance die verbindende Kraft der Demokratie. Das Hörstück mit seinen eingebundenen Handlungsanweisungen, die über Kopfhörer eingespielt wurden, machte die Schülerinnen und Schüler zu Mitwirkenden der Aufführung. Ihre choreografierte Bewegung im Raum ermöglichte ihnen nicht nur ein gemeinsames Handeln als elementare Erfahrung von Demokratie, sondern auch dessen Reflexion. „Ich fand das Projekt Demokratie sehr interessant, weil es mal etwas anderes ist als ‘normales’ Theater“, bemerkte Schüler Gabriel, der die 3. Klasse der Mittelschule „Adalbert Stifter“ besucht. „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass man mit der Audiodatei eine Aufführung machen kann, ohne den Text vorher gehört oder geübt zu haben. Das Audio zum ersten Mal vor Publikum zu hören, war lustig und gleichzeitig lehrreich – und das ohne Anstrengung oder Langeweile“, freute er sich.
Spielerisch aufgebaute Workshops
Seit Oktober 2023 beschäftigten sich elf Studierende der Fakultät für Design und Künste an der Freien Universität Bozen mit Fragen zur Demokratie und ihren eigenen Erfahrungen damit. In der Folge entwickelten sie dann Workshops für ca. 100 Jugendliche an drei Mittelschulen. In den spielerisch aufgebauten Workshops konnten sich die Schülerinnen und Schüler aktiv mit den Fragestellungen auseinandersetzen. Dadurch wurden die Fragen, Antworten und Meinungen des zukünftigen Publikums zum Mittelpunkt für die Performance. Im Anschluss an die Workshops erarbeiteten die Studierenden das Textbuch für das Hörstück. Eine begleitende Publikation, die den partizipativen Entstehungsprozess dokumentiert und die Werbung für die Klangperformance rundeten die Projektarbeit ab.
Anton, Schüler der Mittelschule „Adalbert Stifter“, unterstrich: „Was mir gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man sich während des Hörspiels auf sich selbst konzentrieren kann und gleichzeitig mit anderen etwas entstehen lässt. Für das Publikum ist es interessant, da es während der Aufführung nichts hört, sondern die Performance nur sieht.“
„Zusammen“ ist gedacht als alternativer Beitrag zur politischen Bildung für weitere Schulen. Dazu haben die Designstudierenden eine Anleitung zur Aufführung des Hörstücks in der Klasse zusammengestellt. Diese Anleitung wird allen interessierten Schulen über diesen Link zur Verfügung gestellt.
„Wir empfanden die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Studierenden als sehr anregend, insbesondere aufgrund der Mehrsprachigkeit der Gruppe“, freuten sich Hanna Waldthaler und Giorgia Postinghel, die an der Mittelschule „Adalbert Stifter“ unterrichten. „Es entstanden interessante und vielfältige Gespräche und Diskussionen über Demokratie und was jede und jeder Einzelne darunter versteht. Zudem lernten die Schülerinnen und Schüler die Universität als kreativen Lernort kennen und kamen sowohl mit Werkzeugen aus klassischen Handwerksberufen als auch mit den neuesten technischen Geräten in Kontakt.“
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion und der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen.